12 Monate – 1 Stadt – Denkmal

Was thustu mich hie angaffen? Hastu nicht gesehen den alten Affen…

Brückenaffe

…fragt Martin Zeiller, ein protestantischer deutscher Autor der Barockzeit, in seinem Spottgedicht, welches neben diesem berühmten Heidelberger Denkmal angebracht ist. Am ehemaligen nördlichen Brückenturm war das Relief eines Affen angebracht, der sich ans Hinterteil fasste und sich gleichzeitig einen Spiegel vorhielt. Die 1979 geschaffene Bronzeskulptur von Gernot Rumpf am Südufer des Neckars greift das Motiv der Selbstreflexion auf, indem sie dem Betrachter einen metaphorisch zu deutenden Spiegel vorhält. Und es gibt viele Betrachter…

Brückenaffe

…denn der Kopf des Affen ist hohl, so dass man seinen Kopf hineinstecken kann – ein Motiv, welches Scharen von Touristen für Erinnerungsfotos nutzen.  Wer über den über den Spiegel streicht, gelange zu Wohlstand. Wer die ausgestreckten Finger der rechten Hand streicht, komme zurück nach Heidelberg.

Brückenaffe

Zwei kleine Mausfiguren auf der Sandsteinmauer neben der Skulptur erinnern an das Kornhaus des Kurfürsten, welches sich früher neben dem Brückentor befand. Sie zu streicheln, bedeutet angeblich viele Kinder….

Brückenaffe

…obwohl es noch andere Körperteile gibt, welche der Affe schamlos und lüstern präsentiert – wenn man genauer hinschaut ;).

9 Antworten auf „12 Monate – 1 Stadt – Denkmal“

  1. Den Finger haben wir schon gestreichelt… 😉
    Du müsstest aber noch erwähnen, dass man den Affen selten
    so ganz für sich allein hat, da sich ziemlich viele zum „Affen“ machen wollen.

    Ganz liebe Grüße
    von der
    Hummelfamily

  2. …und was passiert, wenn man die berührt, liebe Kalle? ;-)))

    Ich kann mir gut vorstellen, dass in diesen Affenkopf viele Leute ihren Kopf hinein stecken ;-). So ein Denkmal hat man wohl selten für sich.

    Liebe Grüße zu Dir und einen schönen Sonntag
    Katinka

  3. Super, ein toller Beitrag zu dem Thema!
    Ein Affe, den man auch nicht alle Tage sieht. Dazu noch die Mäuschen, die sind ja süß. Passen echt zum Kornspeicher, grins.

  4. @all: stimmt es war schwierig, den Affen ohne Touristen zu fotografieren, denn ständig kommen tagsüber Menschen, die selbstverständlich diesen Moment in Heidelberg als Erinnerung festhalten wollen. Und wer will nicht alles wiederkommen, weil es hier so schön ist…?

    Klasse, dass euch das Motiv gefällt, denn es ist ein etwas anderes Denkmal.

    Liebe Grüsse Kalle

  5. Hallo Kalle,
    ein ganz wunderbarer Beitrag, so ein „Denkmal“ habe ich noch nie gesehen und wenn ich mal in Heidelberg bin, werde ich es mir ganz sicher anschauen.
    Sehr interessant, dass hier so realistisch modelliert worden ist und die Vieldeutigkeit und das „Erleben mit allen Sinnen“ im Vordergrund steht.
    Sonnigen Sonntag
    moni

  6. Den Affen kenne ich, aber anscheinend hab ich ihm damals nichts gestreichelt, weil ich seitdem nicht mehr nach Heidelberg zurückgekehrt bin 😉

    Liebe Grüße
    Renate

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