…hiess das Motto des diesjährigen CSD Rhein Neckar in Mannheim, und die AIDS-Hilfe Heidelberg war wieder mit dabei:
„Die letzten positiven Urteile des Bundesverfassungsgericht und das beharrliche Verweigern der Gleichstellung von Verpartnerten und Verheirateten durch die derzeitigen Bundesregierung machen deutlich, dass wir weiter gekommen sind – aber noch lange nicht alles erreicht haben.So gibt es immer noch keine Gleichstellung im Steuerrecht, Adoptionrecht und bei der rechtlichen Stellung von Regenbogenfamilien. Die Rehabilitierung aller nach § 175 verurteilten steht ebenso aus wie die Modernisierung des Transsexuellengesetzes und die Bekämpfung der Menschenrechtsverletzungen an intersexuellen Menschen. Um für die Rehabilitation der Opfer des § 175 rechtliche Klarheit zu schaffen, ist es notwendig das Benachteiligungsverbot im Artikel 3 des Grundgesetzes um das Merkmal der sexuellen Identität zu erweitern.“ (C) CSD Rhein Neckar
Deswegen zogen am letzten Samstag 41 Gruppen durch die Quadratestadt, um bei der Demo-Parade die rechtliche Gleichstellung von Lesben, Schwulen Transsexuellen, Transgendern und Intersexuellen in den Mittelpunkt in der Metropolregion zu stellen. Unterstützt wurden sie dabei u.a. von Claudia Roth MdB, Bundesvorsitzende der Grünen, die als eine der Rednerinnen die Situation in Russland anprangerte, oder in Saudi-Arabien, wo Schwule gesteinigt werden. Denn neben Spass und der sichtbaren Lebensfreude ist der Grundgedanke der Parade politischer Art. Doch ich zeige euch – wie die meisten Medien – die angenehmen Dinge, sowie die Eyecatcher der Veranstaltung:
Lucy Tramp, eine Travestiekünstlerin aus Mannheim, oder der amtierende Mister Leather Baden-Württemberg Und dass der CSD für alle Menschen gemacht ist, bewiesen die beiden Ledermänner Mr. Deaf Germany und Mr. Bear Deaf Germany!!! Ausserdem bietet der CSD ein gute Gelegenheit, alte Bekannte und Freunde (zufällig) zu treffen.
Wir verteilten sehr viele Lutscher, Schlüsselanhänger, Flyer und natürlich Kondome an die Mannheimer, die von mit Kind und Kegel am Strassenrand standen, und gierig auf unsere Give aways warteten. Manche denken Kondome seien für den Arsch, und wir sagen ihnen: da gehören sie hin – zum Schutz bei Analverkehr. Diese zwei leicht bekleideten Ladys nahmen die Auforderung auf der Packung allerdings zu wörtlich… …und dieser Adonis liess seine Muckis spielen 😉 Und last, but not least, unsere Heidelberger Travestiekünstlerin Viola Varell in Violett, die usn wie jedes Jahr bei der Parade unterstützt, und die Blicke aller auf sich zieht.
Weitere Bilder findet ihr auf der Homepage der AIDS-HIlfe Heidelberg.
5 Antworten auf „Gleiches Recht für Dich und Mich!“
Kommentare sind geschlossen.
Lieber Kalle, was für ein großartiger Bericht über den CSD-Tag in Mannheim. Super Fotos!
Ja, es ist schon einiges passiert, so dass ihr doch schon vieles erreicht habt. Klar reicht das noch nicht. Es muss und wird weitergehen.
Russland ist echt ein schlimmes Beispiel, da wird mir echt schlecht, wenn ich dran denke…
Diese Umzüge sind wichtig um aufmerksam zu machen
deine Bärbel
Liebe Bärbel,
Russland zeigt deutlich, dass man auf die Strasse gehen muss. Bei der Leichtathletik-WM darf man sich ja nicht mal mehr die Fingernägel bunt lackieren, ohne disqualifiziert zu werden (http://www.spiegel.de/sport/sonst/anti-homosexuellen-gesetz-green-tregaro-muss-fingernaegel-umlackieren-a-917154.html) – das geht eindeutig zu weit!
liebdrück kalle
Danke für diesen Bericht. Bis zur völligen Gleichstellung und Rehabilitierung ist es noch ein langer Weg (wenn er überhaupt je erreicht wird). Ich frage mich was für Ängste manche Menschen in sich tragen um gleichgeschlechtliche Paare nicht akzeptieren zu können. Über das Vorgehen in anderen Ländern müssen wir gar nicht erst reden. Wobei ich Russland fast noch schlimmer finde als Saudi-Arabien. Dieser Schritt zurück in Russland macht wirklich Sorge. Du zeigst uns hier die angenehmen Dinge vom CSD, darf man fragen was die unangenehmen sind? Falls es nicht zu unangenehm wird.
Hallo Papayrus,
mit „unangenehm“ meine ich die Plakate, die auf schlimme Situation in Russland hinweisen, oder andere Missstände (Kirche, brutale Übergriffe usw.). Selbstverständlich findet man diese auch auf dem CSD, doch auf meinen Fotos habe ich dies nicht festgehalten – leider! Und dass man wichtige Sportereignisse an Russland vergibt ist schade. Klar, diese wurden schon lange zuvor vereinbart, aber dass man nun alles fast kommentarlos akzeptiert, ist ein Skandal,
schönes Wochenende Kalle
P.S. Damit man mich nicht falsch versteht:
Ich finde die Zustände in Saudi-Arabien menschenverachtend, jedoch wurden Frauen und Homosexuelle bisher leider immer unterdrückt.
Aber Russland war schon weiter und geht jetzt einen Schritt rückwärts, mit einer Argumentation die keine ist. Das ist in meinen Augen der wirkliche Skandal. Auch wie in unserer sportlichen Welt damit umgegangen wird. Es ist ein Trauerspiel, hier in Russland, oder die Formel 1 in Bahrain.