Türen der Welt #8

Tür in Mannheim Monnem vorne belieben die Monnemer zu sagen! Diesem bekannten Ausspruch bin ich bisher nicht gefolgt, und zeige eine Monnmer bzw. Mannheimer (für hochdeutschsprechende LeserInnen) Tür erst im Monat August.

In Mannheim gibt es viele sehenswerte Türen, doch an dieser kam ich im Juli zufällig vorbei, und sie gefiel mir aufgrund des schmucken Vordaches und der Schmiedekunst besonders gut.

Bei näherer Betrachtung erfuhr ich, dass in dem Haus die Eheleute Felix Hecht (1847-1909) und Helene Hecht, geborene Bamberger (1854-1949) wohnten, die mit dem Komponisten Johannes Brahms befreundet waren.
Schmiedekunst Johannes Brahms wohnte bei seinem Besuchen in Mannheim in diesem Haus, dessen Gartenzaun genauso kunstvoll wie die Eingangstür geschmiedet wurde. Doch das Haus hat auch eine dunkle Geschichte…
Schmiedekunst am Gartenzaun
Helene Hecht wurde am 22.10.1940 nach Gurs deportiert, und kam auf dem Weg dorthin ums Leben. In ganz Baden wurden vor 73 Jahren die Menschen jüdischen Glaubens verhaftet. Wer bis dahin nicht emigriert war, wurde am 22. Oktober 1940 zwangsweise außer Landes gebracht und in Gurs und anderen Lagern in Südfrankreich unter erbärmlichen Bedingungen interniert.
Tür aus einem anderem Blickwinkel Eine Tafel neben der Tür erinnert an die Familie Hecht und ihre Beziehung zu dem großen Komponisten. Die Fenster sind ebenfalls mit den aufwendigen Schniedearbeiten versehen, und ich zeige eins ausserhalb des Projektes von Vera.
Fenster des Hauses
Bitte verlinkt eure Türen wieder in den Kommentaren, danke 😉
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19 Antworten auf „Türen der Welt #8“

  1. Wow lieber Kalle, das ist wirklich eine besondere Tür.
    Die Geschichte dazu ist so interessant. Diese Leute kannten Brahms, das ist ja toll. Von Brahms haben wir auch eine Messe gesungen. Die gefiel mir sehr gut. Allein zu singen ist sie für den Alt recht einfach, da wenige, fast keine hohen Töne vorkommen 😉 Wie das bei Mozart ja immer ist….
    Dieses Dach über der Tür erinnert an eine Art Schüssel, einfach genial! Fenster und Zaun ebenso prächtig gestaltet, sie waren wohl nicht arm. Und genau das haben ihnen (und ihren Glauben) die Nazis übel genommen. Schrecklich!
    Ein toller Beitrag, lieber Kalle
    dagegen ist meine Tür heute sehr, sehr bescheiden..den Link werde ich später ein steuern. Per mini nexus ist mir das zu fisselig
    seine Bärbel

  2. Guten Morgen Kalle!

    Was für eine pompöse Tür! Irgendwie kommt die mir bekannt vor. Nur bin ich nicht sicher, als Karl und ich Mannheim unsicher gemacht haben, ob es genau diese war, die wir sahen.
    Ich finde deine Erklärungen dazu immer wieder höchst interessant, Danke dafür!

    Meine Tür befindet sich in Thüringen. Wenn du mal schauen magst
    http://www.wortperlen.de/kommentare/tueren-der-welt-n-08….4945/

    Schönes Wochenende
    wünscht

    Anne

    1. Hall Anne,

      es kann schon sein, dass ihr an der Tür vorbeigegangen seid, denn sie befindet sich in der Nähe des Schlosses. Und das habt ihr euch bestimmt angeschaut 😉

      Liebe Grüsse Kalle

  3. Ich habe heute noch keine Tür für Dich, lieber Kalle. Der Monatszehnte kam heute ganz überraschend und zu plötzlich 😉
    Deine Monnem-Tür ist ein echter Hingucker. Wunderschönes Zeugnis toller Handwerkskunst. Und dann „hängt“ auch noch Geschichte dran. Danke fürs Zeigen und Erzählen.

    1. Hi Tonari,

      das macht nichts, du kannst die Tür auch nachreichen. Sie muss ja nicht genau am 10. eines Monats gepostet werden – eine Woche später ist sie genau so schön und interessant,

      schönes Wochenende kalle

    1. Hallo Margret,

      zuerst fiel mir die Tür auf – aufgrund des Vordaches. Dann sah ich die Fenster und erst danach habe ich den aufwendigen Zaun gesehen, und wie fantastisch er gearbeitet wurde. Heute eine Seltenheit und viel zu teuer,

      liebe Grüsse Kalle

  4. Die Tür schaut wahrlich sehr schön aus, besonders da Dach ist sehr reizvoll und auch ungewöhnlich.
    Meien Türen zeige ich auch an einem anderen Tag, habe heute mal ein junges Kätzchen….das mußte ich unbedingt zeigen da so nedlich 😀
    Ein schönes Wochenende wünsche ich dir und liebe Grüße von Mathilda ♥

    1. Hi do, leider fand ich den Rest nicht so prickelnd. Aber ich denke im Innern hält es noch einige Überraschungen bereit….Enttäuscht hat mich der Balkon – hier hat man gespart und auf die Schmiedekunst verzichtet. Früher war der Balkon bestimmt genauso aufwendig gefertigt wie der Rest des Hauses, liebe Grüsse Kalle

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