Endlich mal wieder ein roter Beitrag von mir für Jutta.
Letzte Woche eröffnete eine Ausstellung der AIDS-Hilfe Heidelberg im Foyer des Rathauses mit dem Titel: „Was wäre, wenn wir weitermachen?“. 13 Geschichten von 14 Personen sollen den Besuchern einen persönlicheren Zugang zum Thema Leben mit HIV/AIDS eröffnen – Geschichten von früher und heute.
In den Anfängen von AIDS wussten viele oft nicht, wie es weitergehen würde, denn auch damals gab es Umweltprobleme, ein Virus und einen drohenden Krieg. Der Ausstellungstitel ist vor diesem Hintergrund auch eine optimistische Botschaft für die heutige Zeit.
Veranschaulicht werden die Geschichten durch Plakatwände, auf denen die Besucher Textfragmente – Ausschnitte aus Interviews der Geschichten aus einem gleichnamigen Buch – lesen können, sowie durch Objekte und Objektkästen, die eigens für die Ausstellung geschaffen wurden, oder Erinnerungsstücke an früher darstellen.
Lieber Kalle,
das ist wirklich ein wichtiges Thema und es ist gut, dass man Aufklärung betreibt und immer wieder informiert. Die Unwissenheit und die Hemmschwelle ist da noch ziemlich.
Ich danke dir für diesen ernsten und guten Beitrag.
Liebe Grüße
Jutta
Ich kann mich gut erinnern, wie groß damals die Verunsicherung war. Auch ich als Zahnärztin tat mich erstmal schwer mit HIV-Patienten umzugehen. Irgendwann hat sich das Ganze dann gelegt. Aber ich weiß noch, dass ich Angst hatte, als ich im Notdienst einen Patienten behandelt habe, bei dem ich vermutet habe, dass er HIV positiv war, und mich mit einer Nadel durch den Handschuh gestochen habe. Lang, lang ist’s her.
Liebe Grüße – Elke
Die Zeit der Verunsicherung und Stigmatisierung von damals ist mir noch richtig präsent. Auch die Ängste und die Aufregung ob infizierte Kinder Kitas und Schulen besuchen dürften oder nicht. In den Köpfen der Bevölkerung klebte das Todesurteil und die Schuldfrage. Da war für Empathie für Erkrankte kein Platz mehr. Ich bin jedenfalls froh, dass es heute so gute Medis gibt. Vielleicht trägt die Ausstellung dazu bei, dass sich in den Köpfen der Bevölkerung etwas verändert.